Projekte und Aktivitäten

Das NÖG setzt Projekte und weitere Aktivitäten in verschiedenen Themenfeldern um. Zentral sind dabei die Themenfelder: Berufswege, Gesundheit.Umwelt.Nachhaltigkeit und Public Mental Health (enstanden aus den ehemaligen AGs).

Eine Stärkung der Öffentlichen Gesundheit (Public Health) erfordert gut ausgebildete und engagierte Fachkräfte verschiedener Disziplinen. Doch die Ausbildungs- und Karrierewege im Public Health Bereich sind in Deutschland bislang wenig strukturiert, wenig transparent und/oder mit vielen Hürden verbunden. So gibt es zum Beispiel für AbsolventInnen interdisziplinärer Public-Health-Studiengänge noch keine etablierten Modelle für eine unmittelbare Tätigkeit im Öffentlichen Gesundheitsdienst, der eine wichtige Säule Öffentlicher Gesundheit in Deutschland bildet. An den meisten medizinischen Fakultäten mangelt es an Ausbildungsabschnitten, die gezielt über eine Tätigkeit im Bereich der Öffentlichen Gesundheit informieren oder darauf vorbereiten. Die fachärztliche Weiterbildung für Öffentliches Gesundheitswesen setzt sich aus diversen klinischen und nicht-klinischen Abschnitten zusammen, die von Interessierten in der Regel in Eigenregie geplant und organisiert werden müssen. Darüber hinaus unterscheiden sich die benötigten Weiterbildungsabschnitte von Bundesland zu Bundesland zum Teil erheblich (Details s. Weiterbildungsordnungen der Landesärztekammern).

In Bereich Berufswege des NÖG sind mehrere Projekte angesiedelt, die darauf abzielen aktuelle Herausforderungen zu beschreiben und öffentlich zu kommunizieren, die bestehenden Problematiken zu verbessern und Reformoptionen zu skizzieren.

Die komplexen Wechselwirkungen zwischen menschlicher Gesundheit und Prozessen globalen Wandels, unter anderem in den Bereichen Biodiversität, Landnutzung und Klima sind Fokus des Themenfeldes Gesundheit.Umwelt.Nachhaltigkeit.

Schwerpunkt ist das Themengebiet Ernährung, in dem dieses Wechselspiel von besonderer Bedeutung ist: Ernährung ist der quantitativ bedeutendste modifizierbare Einflussfaktor auf die menschliche Gesundheit. Gleichzeitig sind Nahrungsmittelproduktion und Landwirtschaft die treibenden Kräfte hinter dem globalen Biodiversitätsverlust, der Entwaldung und Landdegradierung und Quelle eines Viertels der globalen Treibhausgasemissionen.

In den vergangenen Jahren haben verschiedene Initiativen dieses Wechselspiel in den Blick genommen, zuletzt die Lancet-EAT-Kommission zu Ernährung im Anthropozän. Dabei ist u.a. die Frage, welche Handlungsmöglichkeiten und -bedarfe sich hieraus für Deutschland ergeben.

Lösungen für das komplexe Problem, wie sich die wachsende Erdbevölkerung innerhalb der von Rockström et al. 2009 definierten Planetary Boundaries gesund ernähren kann, können nur von Fachleuten und PraktikerInnen aus allen betroffenen Fachgebieten gemeinsam gefunden werden. Deshalb möchten wir den Austausch mit Nachwuchskräften aus diesen Bereichen suchen, die (wissenschaftliche) Zusammenarbeit vertiefen und für effiziente, sektorenübergreifende politische Maßnahmen plädieren.

Weitere Informationen für Interessierte:

Public Mental Health befasst sich mit den Determinanten von psychischer Gesundheit unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen. Das junge Praxis- und Forschungsfeld berücksichtigt die Prävention psychischer Erkrankungen, psychische Gesundheitsförderung sowie Behandlungs- und Rehabilitationsmaßnahmen für Menschen mit psychischen Erkrankungen1,2. Im Rahmen des biopsychosozialen Modells der mentalen Gesundheit wird die psychische Bevölkerungsgesundheit aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet und versucht Lösungsansätze, insbesondere für vulnerable Gruppen, zu entwickeln. Herausforderungen bestehen dabei in der Definition von Public Mental Health im deutschsprachigen Kontext, Gesundheitsmonitoring dieser und der adäquaten Integration in existierende Strukturen der deutschen Institutionen öffentlicher Gesundheit und der psychischen Gesundheitsversorgung.

1 Davies, S. C. (2014). Annual Report of the Chief Medical Officer 2013, Public Mental Health Priorities: Investing in the Evidence. London: Department of Health.

2 Davies, S. C., & Mehta, N. (2015). Public mental health: evidence to policy. World Psychiatry, 14(1), 44-45.

Projekte initiieren?

Im NÖG können Mitglieder jederzeit eigene Projekte initiieren und Mitstreiter*innen bspw. in offenen Treffen (Termine) oder über den E-Mail-Verteiler finden. Dies können sowohl ad-hoc Projektgruppen zur Diskussion aktueller Themen und ggf. Erstellen von Stellungnahmen o.ä. sein, als auch die Entwicklung von wiss. Projekten, Programmen und Weiteres. Für einen Ideenaustausch zu möglichen Projekten könnt ihr euch gerne auch an den Koordinierungskreis (kk@noeg.org) wenden.

Übersicht Projekte und Aktivitäten

Bald findet ihr hier eine vollständige Übersicht aller Projekte und Aktivitäten des NÖG.